InDesign ist das Tool der Wahl, wenn Ihr visuellen Content erfolgreich kommunizieren wollt. Mit maximaler Kontrolle über Position, Look und Output jedes Details in Layout, Text und Bild. Ich zeig Euch hier alles, was Ihr braucht, um in InDesign klarzukommen: Format, Raster, Bildplatzierung, Textgestaltung. Mit Videos!
Gleich vorweg: Das Wesentliche zeige ich Euch in meinen Videos, die Ihr weiter unten seht. An dieser Stelle möchte ich noch ein paar zusätzliche Gedanken zu InDesign formulieren, für die in den Videos kein Platz war. Zum Schluss dann noch eine Empfehlung, wo Ihr moderne Schriften (Fonts) für sehr wenig Geld bekommt.
Wozu braucht Ihr InDesign nicht?
Zunächst mal: Die Output-Tools von CAAD-Software sind mittlerweile gut genug, um schöne Pläne direkt dort zu produzieren (zumindest für ARCHICAD kann ich das sagen). Für Pläne, also eine Projektkommunikation unter Projektbeteiligten, braucht Ihr Indesign also nicht. Und: Tools wie BIMx eröffnen neue Möglichkeiten, ein Projekt hybrid angereichert (2D, 3D, Text) auf Tablets interaktiv zugänglich zu machen. Auch hier spielt InDesign keine Rolle.
Wozu dann InDesign?
Wozu braucht Ihr es also? Projekte werden auch in Gruppen kommuniziert, die keine Pläne lesen können. Oder es gibt noch keine Pläne, weil sich das Projekt noch in einer frühen Konzeptphase befindet. Oder Ihr wollt projektübergreifende Kompetenzen vermitteln, z.B. im Rahmen einer Bewerbung.
In einem solchen Fall läuft die Kommunikation oft collagenhaft über Skizzen, Plan-Ausschnitte, Fotos, Texte. Und: Das Ganze wird nicht in einem CAAD-System zusammengestellt. Ideal: Das Ergebnis ist primär screentauglich. Hier gilt: Je höher die Gehaltsstufe des Rezipienten, desto kleiner der Screen. Außerdem: Präsentationen werden immer mal wieder als Handout gedruckt – auch das sollte gut funktionieren.
Hier kommt also InDesign ins Spiel. Mit der Layout-Software von Adobe könnt Ihr problemlos Layouts Eurer Wahl produzieren, diese als PDF speichern und digital verschicken. Oder Ihr präsentiert sie auf einem Screen, oder Ihr lasst sie drucken und verteilt sie bei passender Gelegenheit.
PDF – still going strong
Natürlich gibt es heute mehr Möglichkeiten, Content digital zu kommunizieren. EPubs z.B., dem guten alten PDF noch am ähnlichsten, bieten mehr Features. Man kann sie auch verkaufen, by the way, also theoretisch mit seinen Architekturcapriccios Geld verdienen. Aber: Ein PDF kann JEDER auf der ganzen Welt auf seinem PC anschauen und drucken, ohne irgendetwas installieren zu müssen – und damit ist es nach wie vor konkurrenzlos.
Warum nicht PowerPoint, Keynote oder Google Slides?
Damit ist auch die Frage nach dem Stellenwert von PowerPoint, Keynote und Google Slides beantwortet. Denn das sind ja auch Präsentationstools. Klar, damit kann man sehr gut arbeiten, und tatsächlich sind einfache Präsentationen damit oft schneller zusammen zu bauen als mit InDesign/PDF.
Ab einer bestimmten Größenordnung ist es aber unbefriedigend, wie die beiden “Konkurrenten” mit Bild-Content umgehen. InDesigns präzises Toolset zum Referenzieren auch schwergewichtiger Visuals ist hier weit überlegen. Von dem eleganten Zusammenspiel mit Photoshop und seiner Ebenen-Funktionalität ganz zu schweigen.
Im Zweifelsfall: Professionelle Software verwenden
Letztlich gilt hier wie beim Thema CAAD und 3D-Visualisierung: Es lohnt sich, mit Profi-Software zu arbeiten – Tools, die für eine bestimmte Aufgabe spezialisiert sind. Dann ist auch die Zeit, die wir zum Lernen der nötigen Features benötigen, gut investiert.
InDesign – die Grundlagen
Es wird Zeit, Euch InDesign vorzustellen. In den folgenden Videos habe ich mich auf drei Themen konzentriert:
- Einrichten des Layouts: Seitenformat, Raster, Hilfslinien, Masterseiten
- Platzieren von Bildern: Skalieren, Maskieren, Bearbeiten, Ersetzen
- Umgang mit Text: Auf Spalten verteilen, Formatieren auf Absatz- und Zeichenebene
InDesign – meine Videos
Mal was anderes? Creative Fabrica
Schriften werden von Designern gemacht – sind also vergleichbar mit Grafik, Autos, Architektur. Ihr wollt als Architekten immer wieder etwas Neues schaffen. Das wollen Typografen auch. In beiden Fällen ist das auch gut so.
Niemand zwingt Euch, immer eine der Schriften zu nehmen, die auf Eurem PC herumliegen. Die allgegenwärtige Arial zum Beispiel: Sie ist eine für vorsintflutliche Laserdrucker downgesampelte Variante der Helvetica. Die wiederum stammt aus dem Jahr 1957. Lasst Ihr Euch beim Entwerfen auch von Bauwerken aus dem Jahr 1957 inspirieren?
Noch etwas: Layout und Schrift sind hervorragend geeignet, Eure Präsentation aus dem Durchschnitt der Konkurrenz zu liften. Dazu muss auch niemand Eure Texte lesen – ein gutes Schriftbild wirkt von allein zu Euren Gunsten.
Wenn Ihr Euer Publikum also mit einer Schrift überraschen wollt, die sonst niemand hat, müsst Ihr sie dazuladen – entweder von irgendeiner Gratis-Seite oder eben von einem kommerziellen Anbieter.
Ich bin der Meinung, dass Artists von ihrer Arbeit leben können sollten, deswegen an dieser Stelle ein Plädoyer für einen solchen Font-Laden: Creative Fabrica aus Amsterdam.
Die Niederlande haben eine starke und traditionsreiche Szene von Typografen. Es ist unglaublich, wie viele neue Schriften dort ständig gezeichnet werden. Und Creative Fabrica ist ein Portal, wo Ihr das schön erforschen könnt. Ich zeige das auch kurz am Ende meines Text-Videos. Wollt Ihr dann tatsächlich eine der Schriften haben, ist der Preis dafür (meistens um die 10 Euro) ziemlich human.
(Disclaimer: Ich bekomme kein Geld von denen, die Links hier sind NICHT Affiliate.)
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